Erzherzog-Karl-Denkmal




Bitte erstellen Sie an dieser Stelle einen Text, der die Fragen des Analyserasters beantwortet. Welche Punkte der Analyseraster enthält können sie im entsprechenden Unterpunkt im Blog finden. Material zur Beantwortung der Fragestellungen entnehmen sie Bitte den ihnen unten bereitgestellten Links und Bildern.


Spezialfrage:
Was ist die einzigartige statische Leistung bei dem Denkmal von Erzherzog Karl und warum gelang sie dem Künstler des Denkmals kein zweites Mal?



 

Kaiser Franz Joseph dem Erzherzoge Karl von Österreich 1859 (Ostseite)
Dem heldenmüthigen Kämpfer für Deutschlands Ehre (Südseite)

Dem heldenmüthigen Führer der Heere Österreichs (Nordseite)

Wappen Erzherzog Karls (Westseite)
 

 


Alle Aufnahmen unterliegen dem Copyright von Priska Seisenbacher





3 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  2. Denkmalanalyse
    Das Erzherzog-Karl-Denkmal befindet sich am Wiener Burgring auf dem Heldenplatz bei der Hofburg(viennatouristguide.at. So im Folgenden). Es wurde am 21. Mai 1860 enthüllt. In Auftrag wurde es von Kaiser Franz Joseph I. gegeben, der es selbst finanzierte. Er befehligte den Kunsterzgießer Anton Dominik Fernkorn, der 1858 den Hauptguss des Reiterstandbildes durchführte (Art. Fernkorn, ÖBL, Bd. 1, 303). Den Sockel aus Marmor fertige Eduard van der Nüll (viennatouristguide.at. So im Folgenden).
    Zur Architektur ist zu sagen, dass Fernkorn Einzelteile in Bronze goss. Das Standbild hat eine äußerst komplizierte Statik: Es wiegt 10,5 Tonnen, wobei für den Guss über 420 Zentner Metall verwendet wurde. Im Sockel wurde Rost aus Eisen verarbeitet, welcher mit Stützen in Pferd und Reiter in Verbindung steht und das Gleichgewicht des Denkmals ermöglicht. Die Gewichtsberechnung der Statue ist eine Meisterleistung, die weltweite Bedeutung hat: Die Statue steht nur auf zwei Flächen, die so groß wie Handteller sind.
    Das Denkmal hat Symbole, wie die Fahne des Regimentes Zach (Telesko 2008, 129) in der rechten Hand des Erzherzogs, mit Hilfe derer es ihm gelungen sein soll, Lücken in den österreicheischen Truppen zu füllen (viennatouristguide.at. So im Folgenden). Dargestellte Figuren sind der Erzherzog Karl von Österreich (1771-1847) und sein Pferd. Es werden verschiedene Zeichen verwendet: Im oberen Sockel befinden sich Schleifen, die mit Lorbeeren umgeben sind, sowie Kartuschen, auf denen die Schlachten und die Daten, an denen sie stattfanden, aufgebracht sind. Außerdem sind auf der Fahneninnenseite Wappen, Doppeladler und Krone zu sehen. Auf dem Denkmal befinden sich vier Inschriftentafeln: auf der Nordseite steht "Dem heldenmüthigen Führer der Heere Österreichs", auf der Südseite "Dem beharrlichen Kämpfer für Deutschlands Ehre", auf der Ostseite "Kaiser Franz Joseph I. dem Erzherzoge Carls von Österreich, 1859", auf der Westseite ist das Wappen Erzherzog Karls zu sehen.
    Mit dem Denkmal soll an die Schlacht von Aspern am 21. Mai 1809 erinnert werden, in der Erzherzog Karl die napoleonische Armee - es war die erste Niederlage - vernichtend schlug. (ADB, Art. Karl, 323 und Stachel/Telesko 2010, 57). Als 1809 die Truppen Napoleons das alte Bugtor und Festungswerke bei der kaiserlichen Burg zerstört hatten, wurde der Äußere Burgplatz angelegt (Stachel 2002, 45 ff., zit n. Stachel/Telesko 2010, 56). Für das Denkmal wollte Kaiser Franz Koseph I. einen Ehrenplatz (viennatouristguide.at). Als das Denkmal konzipiert wurde, sollte die Stadt komplett umgestaltet werden (Stachel/Telesko 2010, 56. So im Folgenden). Der Raum in der Nähe der kaiserlichen Burg sollte indes nicht verändert werden. 1869 wurde dann ein "Kaiserforum" bewilligt, das nur einen Platz haben sollte (Gottfried 2002, zit n. Stachel/Telesko 2010, 56), welches aber nur zum Teil umgesetzt wurde; das bedeutet, dass das Reiterstandbild älter ist, als der städtebauliche Raum (Stachel/Telesko 2010, 57. So im Folgenden). Aus diesem Grund wurde im Jahr 1878 der Äußere Burgplatz in Heldenplatz umbenannt. Das Denkmal hat eine wichtige Bedeutung in dynastisch-vaterländischer Sicht (Stachel/Telesko 2010, 56). Das Haus Habsburg, zu dem der Erzherzog gehörte, sollte politisch idealisiert werden: nämlich dadurch, dass es die Ordnung siegreich verteidigte (Stachel/Telesko 2010, 57). Die wichtige Position Österreichs im Deutschen Bund sollte so symbolisch unterstrichen werden (Stachel/Telesko 2010, 58). Durch die Verwendung des Motivs der Fahne sollte insbesondere das moralisch vorbildhafte Handeln des Erzherzogs und des österreichischen Heeres aufgezeigt werden (Telesko 2008, 129).

    AntwortenLöschen
  3. Teil 2
    Zudem wird die Herrschaft des Hauses Habsburg durch die Taten des "Stammvaters" legitimiert, indem auf die wegweisende Funktion hingewiesen wird (Stachel/Telesko 2010, 57 und Telesko 2008, 130 f.). Nach 1815 wurde die Schlacht von Aspern als Gedächtnisort von mythischer Qualität idealisiert (Stachel/Telsko 2010, 57). Seit Mitte des 19. Jh. wurde sie detailliert in Schullehrbüchern geschildert und das Denkmal als "Beweis" für eine tatsächliche Schilderung herangezogen (Stachel/Telesko 2010, 59).
    In der Publizistik und Literatur wurde die Schlacht unterschiedlich gedeutet: deutschnational, aber auch hinsichtlich des Aspektes der Unabhängigkeit östlicher Völker (vgl. Sacher-Masoch 1866, zit n. Stachel/Telesko 2010, 59). Das Denkmal muss trotzdem konträr wahrgenommen werden, denn der Sieg bei Aspern hatte keine realpolitische Deutung: Sechs Wochen später unterlagen die Habsburger bei Wagram, weswegen das Denkmal nicht 1859 zum 50. Jahrestag, sondern ein Jahr später enthüllt wurde ( Telesko 2008, 131).

    Literatur:

    Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Art. Karl (Erzherzog von Österreich) Band 15 (1882), 322-324. http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Karl_%28Erzherzog_von_%C3%96sterreich%29, Zugriff am 20.2.2018.

    http://www.viennatouristguide.at/Ring/Denkmal_Bild/z_carl.htm, Zugriff am 25.10.2017.

    Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL 1815-1950). Art. Fernkorn, Anton Dominik von, Band 1, 303.
    http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_F/Fernkorn_Anton-Dominik_1813_1878.xml, Zugriff am 19.1.2018

    Stachel, Peter/Telesko,Werner: Das Erzherzog Carl-Denkmal am Wiener Heldenplatz, in: Tammen, Björn/Telesko, Werner: Zitieren, gedenken, erinnern: Beiträge aus dem Zentrum der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2010, 55-63.

    Telesko, Werner: Kulturraum Österreich. Die Identität der Regionen in der bildenden Kunst des 19. Jahrhunderts, Wien u.a. 2008.


    AntwortenLöschen